(Singultus)
Beim Singultus oder Schluckauf kommt es reflexartig zum Zusammenziehen des Zwerchfells, so dass schnell Luft in die Lungen eingeatmet wird. Der Einatemprozess wird durch einen schnellen Verschluss der Stimmlippen beendet, was als typischer „Hicks“ zu hören ist. Ursachen können eine Reizung des Zwerchfells durch extreme Magenfüllung, kalte kohlensäurehaltige Getränke, Alkoholkonsum oder entzündliche Reizungen sein.
Beschreibung
Warum viele Menschen kurzfristig unter einem Singultus leiden, ist weitestgehend unbekannt. Zu viel oder zu schnelles Essen wird verdächtigt, Singultus auszulösen, schnelles Trinken kalter oder kohlensäurehaltiger Getränke oder, ganz volkstümlich, es denkt jemand an den Betroffenen. Bei all diesen Ursachen ist er Schluckauf nur von kurzer Dauer und verschwindet spontan wieder. Es gibt allerdings auch ein paar belegte Ursachen für einen Schluckauf. Dazu gehören zum Beispiel ein Schädel-Hirn-Trauma und Reizungen des Nerven, der das Zwerchfell versorgt. Ein Herzinfarkt kann ebenso einen Singultus auslösen wie eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Des Weiteren ist Sodbrennen eine sehr häufige Ursache für Schluckauf. In einigen Fällen wird auch von lang anhaltendem, Tage- bis Jahre dauernden Schluckauf berichtet, bei dem häufig Sodbrennen der Auslöser ist, manchmal ein Schädel-Hirn-Trauma. Meist ist aber auch hier die Ursache unbekannt.
Vorkommen
Durch das wiederholte reflexartige Einatmen fällt den Betroffenen das Sprechen schwer. Vor allem bei den langanhaltenden Formen können verschiedene Komplikationen wie Schlafstörungen, Sauerstoffmangel und Depressionen auftreten. Die häufigsten Auslöser für Schluckauf, die weniger als 48 Stunden dauern, umfassen das Schlucken von Luft beim Saugen an Süssigkeiten oder beim Kaugummi kauen, plötzliche Temperaturschwankungen, emotionaler Stress oder Aufregung sowie das Essen und Trinken von zu viel Alkohol oder kohlensäurehaltigen Getränken. Schluckauf, welcher über 48 Stunden dauert, kann durch verschiedene Faktoren wie Reizung oder Nervenschäden, Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie z.B. Tumore, Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfall, Multiple Sklerose, Meningitis und Enzephalitis ausgelöst werden. Drogen und medizinische Störungen wie z.B. durch Beruhigungsmittel, Steroide, Nierenversagen, Elektrolytstörungen, Diabetes, Barbituratsäurepräparate, Anästhesie und Alkoholismus können auch langfristigen Schluckauf verursachen. Das einzige Anzeichen ist der charakteristische Klang eines Schluckaufs. Manchmal ist das einzige Symptom ein kleines Spannungsgefühl im Hals, in der Brust oder im Bauch, das dem Geräusch vorausgeht.
Vorgehen
Da in den meisten Fällen die Ursache nicht bekannt ist, kann der Schluckauf, wenn er denn behandelt werden muss, nur symptomatisch behandelt werden. Zur Behandlung existieren zahlreiche Hausmittel, zum Beispiel versucht man es mit langem Anhalten der Atmung oder mit Rückatmung aus einer Tüte. Bei hartnäckigem Schluckauf können gewisse Medikamente angewendet werden. Dabei kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz. Welches Medikament im speziellen Fall den gewünschten Erfolg bringt, kann in der Regel nur ausprobiert werden. Ist eine Ursache (z.B. Sodbrennen) bekannt, kann diese behandelt werden (z.B. mit Magensäureblockern). Häufig verschwindet dann mit dem Sodbrennen auch der Schluckauf. Schluckauf an sich ist harmlos, kann jedoch für den Betroffenen sehr belastend sein.