(Tonsillitis)
Tonsillitis beschreibt eine durch Viren oder Bakterien verursachte Entzündung der Mandeln (genauer der Gaumenmandeln), welche im Volksmund manchmal auch Angina genannt wird. Sie erfordert eine genaue und schnelle Diagnose für eine geeignete Behandlung. Im Falle von ernsthaften Komplikationen oder mangelnder Wirksamkeit der medizinischen Behandlung kann eine Operation erforderlich sein, um die Mandeln zu entfernen.
Beschreibung
Die Gaumenmandeln befinden sich im Rachen zwischen vorderem und hinterem Gaumenbogen und sind im Kindesalter häufig leicht vergrössert. Entzünden sich die Gaumenmandeln infolge einer Infektion mit Viren oder seltener Bakterien (wie beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A), so spricht man von einer Tonsillitis oder Angina tonsillaris (nicht zu verwechseln mit der Angina pectoris, siehe koronare Herzkrankheit). Diese Viren oder Bakterien werden durch Tröpfchen von Patient zu Patient übertragen und sind daher ansteckend.
Vorkommen
Die Tonsillitis ist die dritthäufigste Ursache für einen Kinderarztbesuch und betrifft insbesondere Kinder im Alter von 5-6 Jahren. Die betroffenen Personen leiden unter starken Schluckschmerzen mit Ausstrahlung in die Ohren sowie Fieber und Kopfschmerzen. Weiter kann es zur Schwellung von Lymphknoten am Hals, zu vermehrtem Speichelfluss oder sogar zu einer Kieferklemme (erschwerte Mundöffnung) kommen. Bei einer viralen Tonsillitis können zusätzlich zu oben genannten Beschwerden noch Husten und Rhinitis (Schnupfen) hinzukommen.
Vorgehen
Eine bakterielle Tonsillitis sollte korrekt mit Antibiotika behandelt werden, um Komplikationen wie die Bildung einer Eiterhöhle (Abszess) um die Gaumenmandel oder Lymphknoten, eine Behinderung der Atemwege durch Schwellung der Mandeln oder das rheumatische Fieber mit Befall der Herzklappen zu verhindern (siehe Scharlach). Im Gegensatz zur bakteriellen Tonsillitis wird die virale Tonsillitis nicht mit Antibiotika, sondern mit schmerzlindernden und fiebersenkenden Medikamenten behandelt.