(Dyslipidämie)
Von einer Fettstoffwechselstörung spricht man, wenn im Blut entweder zu viele oder zu wenige Blutfette vorhanden sind. Sie ist also eine Störung des Lipoproteinstoffwechsels (Umgang mit Lipoproteinen im Körper), die entweder zu Lipoproteinmangel oder deren Überproduktion führt. Die Erkrankung kann eine Erhöhung des Gesamtcholesterins verursachen, die als schlechtes Lipoprotein mit niedriger Dichte angesehen wird, und eine Abnahme der Konzentration von gutem Cholesterin oder Lipoprotein mit hoher Dichte im Blut.
Beschreibung
Von einer Fettstoffwechselstörung (Lipidstoffwechselstörung) spricht man, wenn im Blut entweder zu viele oder zu wenige Blutfette vorhanden sind. Im Blut sind verschiedene Blutfette vorhanden, einschliesslich des Cholesterins, der Triglyceride sowie der Very-low-density-Lipoproteine (VLDL), Low-density-Lipoproteine (LDL), Intermediate-density-Lipoproteine (IDL) und High-density-Lipoproteine (HDL). Ein Ungleichgewicht von Blutfetten (wie zum Beispiel eine Erhöhung von VLDL, LDL und IDL sowie eine Verminderung der HDL) kann zu einer Verkalkung der Gefässen und somit zu einem Herzinfarkt oder Hirnschlag führen. Oft sind Lipidstoffwechselstörung mit anderen Erkrankungen wie beispielsweise stammbetonter Fettsucht, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und Bluthochdruck (Hypertonie) assoziiert. Eingeteilt werden Lipidstoffwechselstörungen nach ihrer Ursache. Dies können eine ungünstige Ernährung sowie andere Erkrankungen wie die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Fettleibigkeit, Schwangerschaft, Alkoholmissbrauch, Nierenerkrankungen, Medikamente (Kortison, Wassertabletten, Pille) und vererbte Erkrankungen sein.
Vorkommen
In der Altersgruppe über 40 Jahre leiden über 50% der Bevölkerung in den westlichen Industrieländern an einer Lipidstoffwechselstörung (insbesondere an erhöhten Cholesterinwerten). Gefässe von Patienten mit erhöhten Blutfetten neigen zur Gefässverkalkung (Arteriosklerose), was zu Herzinfarkt, Hirnschlag und Durchblutungsstörungen in den Gliedern (Periphere arterielle Verschlusskrankheit) führen kann. Ausserdem können Patienten mit zu hohen Blutfettwerten an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) erkranken. Auch eine Ablagerung von Blutfetten in der Leber kann auftreten, was zu einer Leberverfettung (Lebersteatose) und selten auch zu einer Leberentzündung (Hepatitis) führen kann. Weiter kann es zu Fettablagerungen in der Haut, Xanthome genannt, kommen.
Vorgehen
Werden Blutfettwerte genügend gesenkt, so kann das Herzinfarktrisiko und die Gesamtsterblichkeit deutlich erniedrigt werden. Neben Medikamenten trägt auch eine Verbesserung der Ernährungsgewohnheiten, Gewichtsverlust und regelmässige körperliche Bewegung zu einer Besserung der Werte. Ausserdem sollten Erkrankungen, welche zu erhöhten Blutfetten führen, ausreichend behandelt und auf Alkohol verzichtet werden.